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Abbildung der Untersuchungsgebiete in der Deutschen Nordsee mit den Gehalten anthropogenen Gadoliniums aus MRT-Kontrastmitteln (rote Punkte für die höchsten Werte).

Studie weist MRT-Kontrastmittel in Nordsee nach, 18.11.2024

In großen Teilen des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer und der Ästuare Weser, Ems und Elbe in der Deutschen Nordsee konnten bei Untersuchungen unter Federführung der BGR geringe Mengen Gadoliniumkontrastmittel nachgewiesen werden. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsverbundes, zu dem auch die Constructor University Bremen und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gehören, kürzlich im Fachjournal Marine Pollution Bulletin.

Das auf Gadolinium – einem Metall aus der Gruppe der Seltenen Erden – basierende Kontrastmittel wird in der medizinischen Bildgebung – insbesondere in der Magnetresonanztomographie (MRT) – zur besseren Sichtbarkeit von Körpergewebe eingesetzt und hilft bei der Diagnose von Krankheiten. Nach der medizinischen Anwendung werden Gadoliniumkontrastmittel über den menschlichen Körper ausgeschieden und gelangen trotz Abwasserbehandlung in die Umwelt. In den letzten Jahren hat die zunehmende Nutzung dieser Mittel zu einer erhöhten Konzentration von Gadolinium in Flüssen und Seen und – wie die aktuelle Studie belegt – auch zu einer Kontamination der Küstenzonen geführt.

Für ihre Untersuchungen hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wasserproben von Forschungsfahrten mit den deutschen Forschungsschiffen FS Meteor und FS Alkor verwendet, die Ende 2020 bzw. Mitte 2022 stattfanden. Die Proben wurden in der Nordsee mit Hilfe von metallfreien Wasserschöpfern in Tiefen von bis zu 150 Metern genommen. Die Analyse der Proben fand anschließend im geochemischen Labor der BGR statt.

Welche ökologischen Auswirkungen und potenzielle Gefahren für die menschliche Gesundheit mit dem Kontrastmitteleintrag verbunden sind, ist noch unklar. Die Langlebigkeit des Kontrastmittels in der Umwelt in Verbindung mit seiner guten Nachweisbarkeit machen anthropogen eingetragenes Gadolinium allerdings zu einem wichtigen Screeningtool für die Überwachung ähnlich stabiler, aber potenziell gefährlicherer und schwerer nachzuweisender chemischer Substanzen, wie z.B. Pharmazeutika oder in Kosmetika und Pflanzenschutzmitteln vorkommende per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).

Foto: Abbildung der Untersuchungsgebiete in der Deutschen Nordsee mit den Gehalten anthropogenen Gadoliniums aus MRT-Kontrastmitteln (rote Punkte für die höchsten Werte).

Foto: Montage von Sensoren an den Kranzwasserschöpfern während der Forschungsfahrt mit FS Meteor.

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