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Glaziale Tiefenerosion

Vortrag am Mittwoch, den 06. Juli 2016 um 11.00 Uhr in Raum 204/ Haus II

S. REINHARDT (Fachbereich B3.4 Langzeitsicherheit): Glaziale Tiefenerosion in Süddeutschland

Ausgehend vom Klimaverlauf seit dem Mittelpleistozän werden für die nächsten 1 Million Jahre weitere Kaltzeiten für möglich gehalten. In diesen Kaltzeiten kann glaziale Tiefenerosion die Schutzwirkung eines Deck- bzw. Nebengebirges an einem Endlagerstandort für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle mindern. Glaziale Tiefenerosion ist kein seltenes und kleinräumiges Phänomen, sie wird weltweit in Gebieten früherer und rezenter Vergletscherungen beobachtet. In Süddeutschland sind im Pleistozän durch diese Form von Erosion Rinnen und Becken entstanden, die sich örtlich mehrere hundert Meter tief in die liegenden Sedimente einschneiden.

Im Rahmen des Projektes „Rinnen-Süd“ wird der aktuelle Kenntnisstand zur glazialen Tiefenerosion in Süddeutschland recherchiert, analysiert und dokumentiert. Basierend auf den vorhandenen Informationen sollen für das Szenario einer zukünftigen Vergletscherung Möglichkeiten der Prognose der Lage und Tiefe von glazigenen Rinnen- und Becken aufgezeigt werden.

Die Lage der pleistozänen Rinnen und Becken zeichnet sich gut in der Präquartäroberfläche ab. Um das Ausmaß der glazialen Tiefenerosion zu quantifizieren ist jedoch die Kenntnis der Höhe der jeweils vorglazialen Landoberfläche erforderlich, die nicht bekannt ist. Für ein Pilotgebiet werden daher mit Hilfe der Höhenlage geeigneter geologischer Einheiten einfache vorglaziale „Landoberflächen“ schematisch rekonstruiert, um das jeweilige Ausmaß der Tiefenerosion zu approximieren.

Die Lage und Geometrie von pleistozänen Rinnen und Becken in Süddeutschland zeichnet sich in Modellen der Präquartäroberfläche abDie Lage und Geometrie von pleistozänen Rinnen und Becken in Süddeutschland zeichnet sich in Modellen der Präquartäroberfläche ab Quelle: BGR

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