Hannover, 03.03.2011
Neuer DERA-Newsletter: Der Nahe Osten und Nordafrika - eine Schlüsselregion für die Erdölversorgung der Welt
Die aktuellen politischen Ereignisse in Nordafrika und dem Nahen Osten haben Fragen nach der Anfälligkeit unserer Versorgung mit Erdöl und Erdgas aufgeworfen. Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat dieses Thema in einem heute erschienenen Newsletter analysiert. Darin werden Fakten zur Verfügbarkeit von Erdöl und Erdgas in der MENA-Region (Middle East & North Africa) und mögliche Einflüsse von Liefer- und Transportengpässen auf die Versorgung Deutschlands mit Erdöl und Erdgas aufgezeigt.
Die MENA-Region verfügt mit 70 % der Erdölreserven und 44 % der Erdgasreserven über die bedeutendsten Kohlenwasserstoff-Vorkommen der Welt, insbesondere ihre acht OPEC-Mitgliedstaaten nehmen eine zentrale Rolle für die weltweite Versorgung mit Erdöl und Erdgas ein. Lieferausfälle aus der Region können die Weltwirtschaft empfindlich treffen.
Als Konsequenz aus den Ölkrisen der 1970er und 1980er Jahre hat Deutschland die Bezugsquellen seiner Erdölimporte stark diversifiziert und deckt mit etwa 16 % nur einen vergleichsweise geringen Anteil seines Erdölbedarfs aus der MENA-Region – mit Libyen (knapp 8 %) als wichtigstem Lieferland. „Angesichts der relativ geringen Erdölmengen, die Deutschland aus den MENA-Ländern importiert, können durch politische und wirtschaftliche Ereignisse bedingte Ausfälle durch freie Förderkapazitäten anderer Länder kompensiert werden. Förderausfälle und Transportbeschränkungen durch politische Ereignisse in der MENA-Region führen aber zu globalen Engpässen und wirken sich bereits im Vorfeld über die Mechanismen des Weltmarktes auf den Ölpreis aus“, erklärt Dr. Volker Steinbach, Leiter der DERA.
Der Newsletter Commodity Top News 34 "MENA: Der Nahe Osten und Nordafrika – eine Schlüsselregion für die Erdölversorgung der Welt" weist auch darauf hin, dass Deutschland aus der MENA-Region im Gegensatz zu Erdöl derzeit unmittelbar kein Erdgas importiert. Über den europäischen Erdgasmarkt ist die Bundesrepublik aber indirekt von Lieferausfällen bei verflüssigtem Erdgas (LNG) oder Einschränkungen von Pipelinelieferungen betroffen.
Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Commodity__Top__News/Energie/34__MENA.html
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