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Pressemitteilung

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Berlin, 11.12.2014

DERA startet Rohstoffmonitoring: Trotz fallender Rohstoffpreise – die Preis- und Lieferrisiken haben sich kaum verringert

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat heute (11. Dezember 2014) in Berlin ihr neues Rohstoffmonitoring zu den Entwicklungen von Angebot, Nachfrage und Rohstoffpreisen vorgestellt. Mehr als 80 Vertreter aus Unternehmen, Branchenverbänden und wissenschaftlichen Institutionen diskutierten beim ersten Rohstoffdialog zum Rohstoffmonitoring der DERA über aktuelle Preis- und Lieferrisiken sowie mögliche Ausweichstrategien. Mit dem bereits im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigten Monitoring werden kritische Entwicklungen auf den globalen Rohstoffmärkten detailliert analysiert und bewertet, um der deutschen rohstoffverarbeitenden Industrie frühzeitig rohstoff- und marktspezifische Handlungsoptionen aufzuzeigen.

Trotz der zuletzt teilweise stark sinkenden Preise für Rohstoffe – allen voran Erdöl und zahlreiche Industrie- und Edelmetalle – haben sich die Preis- und Lieferrisiken in den letzten Jahren kaum verringert. Zu diesem Schluss kamen die DERA-Experten sowie Vertreter des Institute of Materials Resource Management der Universität Augsburg und des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) in ihren Vorträgen bei der Veranstaltung.

Nach aktuellen Untersuchungen der DERA ist der Einfluss Chinas auf die Märkte für mineralische Rohstoffe – wie bei Seltenen Erden und zahlreichen weiteren Rohstoffen – noch immer extrem hoch. Dominant ist China auch beim Handel mit mineralischen Zwischenprodukten, die beispielsweise in der Metallindustrie oder als Grundstoffe für die chemische Industrie in Deutschland eingesetzt werden. Aber auch andere, teilweise instabile Länder weisen eine hohe Angebotskonzentration bei Rohstoffen und Zwischenprodukten entlang der Wertschöpfungskette auf. „So dominiert Südafrika mit einem Anteil von 43 % nicht nur die weltweite Bergwerksförderung von Chromit, sondern ist mit mehr als 62 % auch größter Exporteur von Chromiterz und -konzentrat sowie von Ferrochrom mit mehr als 4 % Kohlenstoffanteil“, erklärt DERA-Leiter Dr. Peter Buchholz. Hohe Angebotskonzentrationen im weltweiten Handel mit Chromprodukten weisen auch Ferrosiliciumchrom sowie Chromoxide und -hydroxide auf. Bei beiden Zwischenprodukten ist Kasachstan mit 87 bzw. 72 % größter Exporteur. „Derartige Märkte bergen Risiken für Preispeaks und Lieferausfälle“, betont Buchholz.

Während die DERA beim Rohstoffdialog Analysen zur Angebotskonzentration auf den Weltrohstoffmärkten vorstellte, widmete sich das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung der Rohstoffnachfrage aus Zukunftstechnologien. „In der Vergangenheit hat die weltweite rasche Verbreitung innovativer Technologien bereits zu einzelnen Preispeaks geführt“, so Dr. Frank Marscheider-Weidemann. Beispielsweise war dies bei den Seltenen Erden aufgrund des rasant ansteigenden Bedarfs bei Permanentmagneten für neue Energietechnologien oder bei Tantal aufgrund des Handybooms im Jahr 2001 der Fall. „In Zukunft könnten Technologieentwicklungen, wie der massenhafte Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen, einen erheblichen Einfluss auf den Platinmarkt haben. Neue Technologien besitzen aber auch das Potenzial, Rohstoffe einzusparen, wie im Falle von maßgeschneiderten Bauteilen für Fahrzeugkarosserien, die zu einer Einsparung von Stahl führen“, erklärt Marscheider-Weidemann.

Welche Auswirkungen veränderte Angebots- und Nachfragetrends auf Rohstoffpreise haben, diskutierten die Teilnehmer mit dem Institute of Materials Resource Management der Universität Augsburg. „Im langfristigen Mittel steigen die Rohstoffpreise inflationsbereinigt kaum, ebenso wie bislang der langfristige Einfluss von Finanzmärkten auf die Rohstoffmärkte nicht nachweisbar ist. Dagegen bewirken hohe Preisvolatilitäten, dass Einkäufer kaum noch die innerbetrieblichen Produktionskosten planen können. Hierdurch können Wettbewerbsnachteile entstehen“, so Prof. Dr. Andreas Rathgeber. Hohe Preisvolatilitäten werden auch in den kommenden Jahren erwartet.

Das endgültige Ergebnis der Analyse der Angebotskonzentration auf den Weltrohstoffmärkten wird in der „DERA Rohstoffliste 2014“ im Verlauf des ersten Quartals 2015 auf der DERA-Internetseite veröffentlicht.

Weitere Informationen zum Rohstoffmonitoring der DERA:
http://www.deutsche-rohstoffagentur.de

Ansprechpartner:
Dr. Peter Buchholz, Tel.: 030 36993 228 , E-Mail: dera@bgr.de

Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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