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Pressemitteilung

Hannover, 21.09.2012

Norddeutschland bekommt neue Messstationen: BGR baut seismologisches Netz aus

Um die nationalen und weltweiten Georisiken durch Erdbeben besser bewerten zu können, baut die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) das deutsche seismologische Regionalnetz (German Regional Seismic Network; GRSN) weiter aus. „Es gibt noch weiße Flecken auf der Landkarte“, so BGR-Geophysiker Nicolai Gestermann. Gerade in Norddeutschland fehlen noch Stationen, um kleine und große Erschütterungen flächendeckend exakt aufzuzeichnen.

Daher wird am 24.09.2012 südlich des niedersächsischen Rethem (Aller) eine neue Station eingerichtet und ihren Betrieb aufnehmen. Die BGR-Wissenschaftler haben als Standort einen ehemaligen Schutzbunker ausgewählt. So ist die Elektronik der Messstation vor Wind und Wetter geschützt. In unmittelbarer Nähe wurde eine rund 200 Meter tiefe Bohrung fertiggestellt, um dort das Bohrlochseismometer in einem Salzstockdach zu installieren. „Dadurch ist das Instrument weiter entfernt von oberflächennahen Erschütterungen, wie sie etwa Fahrzeuge hervorrufen. Deshalb zeichnet es seismische Wellen aus dem Erdinneren mit deutlich geringeren Störsignalen auf“, erklärt BGR-Ingenieur Heiner Schlote, technischer Projektleiter.

Noch für dieses Jahr plant die BGR eine weitere neue Station bei der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort, in einem fast 50.000 km² großen Gebiet, befindet sich bisher noch kein Seismometer des GRSN. „Zwar ist die Wahrscheinlichkeit eines fühlbaren Erdbebens in Norddeutschland geringer als im Süden, aber dennoch gibt es auch hier kleine Ereignisse“, so Gestermann.

Pro Jahr zeichnet die BGR in Deutschland etwa 60 Erdbeben mit einer Magnitude von mehr als 2,0 auf, die im Normalfall kaum gespürt werden. Durchschnittlich eins dieser Beben überschreitet die Magnitude 4,0. Bei dieser Stärke werden Erschütterungsgeräusche, klirrende Fenster und sich bewegende Gegenstände wahrgenommen. Das stärkste deutsche Beben der vergangenen zehn Jahre ereignete sich 2004 bei Waldkirch im Schwarzwald. Es hatte eine Stärke von 5,4. Derzeit umfasst das seismologische Regionalnetz 27 über Deutschland verteilte Messstationen, die von der BGR in Zusammenarbeit mit mehreren Universitäten, dem Geoforschungszentrum Potsdam und den Landeserdbebendiensten betrieben werden. Hinzu kommt das Gräfenberg-Messnetz auf der Fränkischen Alb, das als seismische Antenne gesehen werden kann und aus 13 Stationen besteht. Die 25 Seismometer umfassende Einrichtung GERESS im Bayerischen Wald dient vor allem dem Aufspüren heimlicher Kernwaffentests.

Weitere Informationen:

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Erdbeben-Gefaehrdungsanalysen/Seismologie/Seismologie/Seismometer_Stationen/Stationsnetze/d_stationsnetz_node.html

Ansprechpartner:

Dipl.-Geophysiker Nicolai Gestermann, Tel.: 0511 643 3156, E-Mail: gestermann@sdac.hannover.bgr.de


Logos der drei Institutionen im GEOZENTRUM HANNOVER


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-Mail: info@bgr.de Internet: http://www.geozentrum-hannover.de

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