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Pressemitteilung

Hannover, 21.03.2013

BGR kämpft weltweit für sauberes Trinkwasser:
Wasser für Millionen Menschen in der Sahelzone

Über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der diesjährige Weltwassertag der Vereinten Nationen (UN) am 22. März betont unter dem Motto „Wasser und Zusammenarbeit“ die Notwendigkeit internationaler Kooperationen, um dieses Problem zu lösen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) engagiert sich im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit weltweit in elf Wasserprojekten. Beim Aufbau eines nachhaltigen Wassermanagements unterstützt die BGR Wasserministerien, geologische Dienste und multinationale Organisationen. „Die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg der Projekte“, so Franca Schwarz, BGR-Fachbereichsleiterin für Internationale Zusammenarbeit.

Im Folgenden stellt die BGR kurz fünf beispielhafte Projekte vor:

Wie viel Wasser hat der Nahe Osten?
Wasser ist knapp im Nahen Osten und die Staaten dieser Region stehen vor der gemeinsamen Aufgabe, auch in Zukunft mit Wasser versorgt zu werden. Dies ist eine regionale Herausforderung, da die meisten Wasserressourcen – Grundwasser wie auch Oberflächengewässer – Ländergrenzen überschreiten und von mehreren Staaten gemeinsam genutzt werden. Die BGR führt daher zusammen mit der UN-ESCWA (Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien) mit Sitz in der libanesischen Hauptstadt Beirut erstmalig eine Bestandsaufnahme durch, die aufzeigt, wie weit sich gemeinsam genutzte, unterirdische Grundwasserleiter in die jeweiligen Nachbarländer erstrecken. Ein erster Schritt für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Region.

Umweltpolizisten überwachen Wasserschutzgebiete in Jordanien
Tankstellen, Viehzüchter und Häuser ohne Kläranlage sind Beispiele für potenzielle Verschmutzungsquellen der Wasserressourcen in Jordanien. Um diesen Problemen zu begegnen, hat die BGR in Zusammenarbeit mit dem jordanischen Wasserministerium Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen. Doch wie lässt sich überwachen, ob die Auflagen in den Schutzgebieten auch eingehalten werden? Dazu hat die BGR seit 2011 in Kooperation mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) über 270 Umweltpolizisten ausgebildet. Ausgerüstet mit modernster GPS-Technologie lokalisiert und identifiziert die Umweltpolizei Verschmutzungsquellen innerhalb der Trinkwasserschutzgebiete und sorgt hier für „Recht und Ordnung“.

Grundwasser gegen Ernteausfälle und Hungersnöte
Unregelmäßige Regenfälle und Dürren führen in den Trockengebieten der Erde immer wieder zu Ernteausfällen und Hungersnöten. Allein in der Sahelzone wurden durch Missmanagement im vergangenen Jahr Millionen von Menschen von einer Hungerkatastrophe bedroht. In solchen Fällen kann die verantwortungsvolle Nutzung von Grundwasser der Bevölkerung helfen, auch längere Trockenzeiten unbeschadet zu überstehen. Deshalb berät die BGR die Nigerbeckenkommission (neun Anrainerstaaten des westafrikanischen Flusses Niger) mit Sitz in Niamey, der Hauptstadt des Niger, dabei, ihre Grundwasservorräte nachhaltig zu managen. Dafür werden in kritischen Gebieten Westafrikas die Grundwasserstände gemessen und erfasst und die Wasserqualität analysiert. So kann mit den lokalen Partnern vor Ort abgeschätzt werden, wo das Grundwasser übernutzt und verunreinigt wird und wo weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die künstliche Anreicherung von Grundwasser, ergriffen werden sollten.

Der geschrumpfte Tschadsee
Seit 1984 geschrumpft auf ein Zehntel der ursprünglichen Fläche: Das ist die traurige Bilanz des Tschadsees aus 10 Jahren Dürre (1973–1984), rasantem Bevölkerungswachstum, Bau von Staudämmen und zunehmender Bewässerung in der Landwirtschaft. Mit dem Schrumpfen des Tschadsees, dem größten Süßwasserreservoir in der Sahelzone, verschlechterte sich für die heimische Bevölkerung die Versorgung mit Trinkwasser dramatisch. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Wasserressourcen langfristig zu sichern, berät die BGR die Tschadseebeckenkommission (Tschad, Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Nigeria, Niger und Libyen) dabei, die Wassernutzung im Tschadseebecken auch über Landesgrenzen hinweg zu regeln und zu kontrollieren. Informationen wie Wasserstände, Zuflüsse und Wetterdaten, werden zusammengetragen, um darauf basierend Strategien für eine nachhaltige Nutzung zu erarbeiten.

Grundwasser – die vergessene Ressource
Kein Niederschlag und dennoch üppige Weizenfelder? Durch die Bewässerung mit Grundwasser lassen sich sogar Wüsten zum Blühen bringen. Doch durch eine hohe Grundwasserförderung können die Brunnen im Nachbarland langfristig trocken fallen. Um solche Konflikte zu vermeiden, wurden in den vergangenen 50 Jahren weltweit Kommissionen gegründet, die die Wasserressourcen über Landesgrenzen hinweg managen sollen. Allerdings beschäftigen sich diese bisher ausschließlich mit ihren Wasserressourcen in Flüssen und Seen. Um in Zukunft auch das Grundwasser stärker zu berücksichtigen, leistet die BGR wasserpolitische Aufklärungsarbeit für Entscheidungsträger und unterrichtet weltweit die lokalen Mitarbeiter der Fluss- und Seegebietskommissionen im Grundwassermanagement.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Zusammenarbeit/bgr_tz_node.html

Ansprechpartner:
Ramon Brentführer, Tel.: 0511 643 2319, E-Mail: Ramon.Brentfuehrer@bgr.de
Vanessa Vaessen, Tel.: 0511 643 2380, E-Mail: Vanessa.Vaessen@bgr.de


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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