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Pressemitteilung

Hannover, 03.03.2016

Rohstoffsuche im Geyerschen Wald: Hochauflösende Magnetfeld-Erkundung im Erzgebirge

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und die Technische Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) sowie weitere Partner setzen ihre Suche nach Industrierohstoffen unter dem Geyerschen Wald im sächsischen Erzgebirge fort. Vom 7. bis 11. März 2016 findet voraussichtlich eine weitere Befliegung mit dem BGR-Hubschrauber (Kennung: D-HBGR) und einer Flugsonde statt. Erlauben die Wetterlage oder technische Bedingungen in diesem Zeitraum keinen kompletten Einsatz, sind Befliegungen vom 21. bis 24. März 2016 vorgesehen.

Das Projekt wird begleitet durch das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Die Aufsuchungsgenehmigung hat das Sächsische Oberbergamt erteilt. Wichtigstes Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes ist es, moderne Methoden zur Erkundung von Rohstoffen zu testen, zu bewerten und weiterzuentwickeln. Dabei handelt es sich um diverse geophysikalische Verfahren, die aus der Luft oder am Boden eingesetzt werden, um bis in eine Tiefe von 500 Metern Erzkörper zu erkunden. Die eingesetzten Methoden vermeiden tiefe Eingriffe in den Untergrund.

Die ersten Befliegungen des Geyerschen Waldes hatten im Oktober 2013 und im April 2014 statt­gefunden, wobei eine zehn Meter lange Flugsonde zur Erkundung der elektrischen Eigenschaften des Erduntergrundes eingesetzt wurde. Diesmal wird eine etwa halb so lange Flugsonde verwendet, mit der die magnetischen Eigenschaften des nahen Untergrundes untersucht werden. Die am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) entwickelte und von der Firma Supracon betriebene Sonde wird unter dem Hubschrauber an einem etwa 30 Meter langen Kabel geschleppt. Der Hubschrauber fliegt in der Regel in einer Höhe von ca. 100 Metern und mit einer Geschwindigkeit von 100–120 km/h über das Untersuchungsgebiet, wobei Ortschaften umflogen werden sollen.

Start- und Landeort ist wieder der Flugplatz Chemnitz/Jahnsdorf. Zum Untersuchungsgebiet gehören die Gemeinden Ehrenfriedersdorf-Stadt, Gelenau/Erzgeb., Lauter-Bernsbach, Grünhain-Beierfeld-Stadt, Lößnitz-Stadt, Elterlein-Stadt, Raschau-Markersbach, Thum-Stadt, Zwönitz-Stadt, Auerbach, Drebach, Geyer-Stadt und Schwarzenberg/Erzgeb.-Stadt.

Die Umgebung der Stadt Geyer ist ein historisches Bergbaugebiet. Die Forscher wollen den Geyerschen Wald nun wieder – und genauer – nach Rohstoffen wie Zinn, Wolfram, Zink und Indium erkunden. Neben den Befliegungen fanden im Projekt auch geophysikalische Messungen am Erdboden statt, die die TU Bergakademie Freiberg durchgeführt hat.

Die Daten der ersten Befliegungen sind durch die BGR bearbeitet worden und liegen den Projektpartnern zur Interpretation vor. Die Wissenschaftler des HIF und der TU Bergakademie Freiberg haben – aufbauend auf den Daten der historischen Erkundungen – auch ein vorläufiges geologisches Modell des Untersuchungsgebietes erstellt. Zusammen mit den neuen geophysikalischen Messdaten wollen die Forscher ein weitergehendes dreidimensionales Modell des geologischen Untergrundes in diesem Teil des Erzgebirges entwickeln, aus dem Vorkommen, Ausdehnung und Lage von Erzkörpern hervorgehen könnten.

Weitere Informationen:

http://www.aerogeophysik.de/
http://www.hzdr.de/exploration

Fachliche Ansprechpartner:

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Dr. Uwe Meyer, Fachbereichsleiter Geophysikalische Erkundung und Technische Mineralogie
Tel.: 0511 643 3212, E-Mail: Uwe.Meyer@bgr.de

Dr. Bernhard Siemon, Arbeitsbereichsleiter Aerogeophysik und Luftfahrttechnischer Betrieb
Tel.: 0511 643 3488, E-Mail: Bernhard.Siemon@bgr.de

Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Prof. Jens Gutzmer, Direktor
Tel.: 0351 260 4400, E-Mail: j.gutzmer@hzdr.de

Dr. Richard Gloaguen, Projektkoordinator
Tel.: 0351 260 4424, E-Mail: r.gloaguen@hzdr.e

Technische Universität Bergakademie Freiberg
Prof. Dr. Klaus Spitzer, Institut für Geophysik und Geoinformatik
Tel.: 03731 392722, E-Mail: klaus.spitzer@geophysik.tu-freiberg.de

Medienkontakt:

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Andreas Beuge, Pressesprecher
Tel.: 0511 6432679, E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de

Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Tina Schulz, Pressereferentin
Tel.: 0351 260 4427, E-Mail: t.schulz@hzdr.de

Technische Universität Bergakademie Freiberg
Luisa Rischer, Pressesprecherin
Tel.: 03731 39 2355, E-Mail: Luisa.Rischer@zuv.tu-freiberg.de


Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist das geowissenschaftliche Kompetenzzentrum der Bundesrepublik Deutschland und eine nachgeordnete Fachbehörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Sie beschäftigt fast 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die BGR trägt mit Forschung und Beratung dazu bei, die Lebensbedingungen durch verantwortliche Nutzung der Geopotenziale zu erhalten oder zu verbessern. Ihre Kernthemen sind Energierohstoffe und mineralische Rohstoffe, die Georessourcen Grundwasser und Boden sowie der Untergrund als Speicher- und Wirtschaftsraum.Im Bereich der angewandten Geophysik erkundet die BGR mit Messungen die obere Erdkruste. In der Entwicklungszusammenarbeit engagieren sich ihre Experten in mehr als 30 geowissenschaftlichen Projekten weltweit. Die BGR überwacht für die Bundesrepublik Deutschland die Einhaltung des internationalen Kernwaffenteststoppabkommens und registriert die Erdbebentätigkeit.

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:

  •          Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
  •          Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
  •          Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?

Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen werden Großgeräte mit einzigartigen Experimentiermöglichkeiten eingesetzt, die auch externen Nutzern zur Verfügung stehen.

Das HZDR ist seit 2011 Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Es hat vier Standorte in Dresden, Leipzig, Freiberg und Grenoble und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter – davon ca. 500 Wissenschaftler inklusive 150 Doktoranden.

Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) hat das Ziel, innovative Technologien für die Wirtschaft zu entwickeln, um mineralische und metallhaltige Rohstoffe effizienter bereitzustellen und zu nutzen sowie umweltfreundlich zu recyceln. Es wurde 2011 gegründet, gehört zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und kooperiert eng mit der TU Bergakademie Freiberg.

An der TU Bergakademie Freiberg in Sachsen, der deutschen Ressourcenuniversität, wird in den vier Themengebieten Geo, Material, Energie und Umwelt für eine nachhaltige und effiziente Stoff- und Energiewirtschaft gelehrt und geforscht. Die Universität feierte im Jahr 2015 ihr 250-jähriges Jubiläum.


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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