Das Kind im Löss
Lössboden - Der Boden des Jahres 2021
Quelle: BGR
Quelle: Erstellt von BfBw, Falk Hieke
Wie die Jungfrau zum Kinde, kommen Steine in den Löss. Sie wachsen im Boden zu bizarren Formen und regen seit jeher die Phantasie der Menschen an.
Im vom Wind abgelagerten und daher steinfreien Löss finden sich mancherorts steinharte Knollen. Diese wurden nicht angeweht, sondern sind an Ort und Stelle gewachsen. Sie bestehen aus Kalk und können ungewöhnliche Formen annehmen. Da sie mitunter wie Figuren aussehen, werden diese Kalkkonkretionen auch Lösskindel oder Lösspuppen genannt. Diese erreichen in der Regel Größen von wenigen Zentimetern bis zu einem Dezimeter.
Der häufig im Löss enthaltene Kalk kann bereits durch schwache Kohlensäure aufgelöst werden. Sie entsteht, wenn Regenwasser im Boden Kohlendioxid aus der Wurzelatmung oder organische Säuren aus dem Humus aufnimmt. Mit dem Sickerwasser wird der gelöste Kalk nach unten verlagert. Die Menge des versickernden Wassers nimmt dabei durch den Entzug der Pflanzenwurzeln stetig ab. So steigt die Konzentration des gelösten Kalks im Wasser und bei Übersättigung fällt der Kalk als Feststoff aus – es bilden sich die Lösskindel.
Lösskindel findet man häufig im Oberrheingraben, in den Lössbörden von Köln bis Dresden sowie im Alpenvorland. Schaut man genauer hin, kann man sie auch andernorts finden. Und wegen ihrer besonderen Form werden sie gern auch zum Ausschmücken genutzt, beispielsweise für Lourdesgrotten.
Download des Dezember-Kalenderblatts zum Ausdrucken: Das Kind im Löss
Weitere Informationen zum Boden des Jahres 2021 finden Sie hier.
Kontakt