Vom Winde verweht
Lössboden - Der Boden des Jahres 2021
Quelle: BGR
In der Weichsel-/Würm-Eiszeit, zwischen 115 000 bis 13 000 Jahren vor heute, waren weite Teile Deutschlands eine Kältesteppe. In dieser kahlen Landschaft konnte der Wind den staubartigen Schluff ungehindert aufnehmen und sehr weit transportieren. Der Schluff wurde in den Sander- und Moränenflächen sowie in den Urstromtälern oder Schotterfluren ausgeweht. Er fiel zum Teil erst hunderte Kilometer weit entfernt - überwiegend am Rand der Mittelgebirge - wieder zu Boden und bildete dort oft mächtige Lössablagerungen. Als Folge davon sind die Auswehungsgebiete im Norddeutschen Tiefland und im Alpenvorland nahezu lössfrei.
Auf den Auswehungsflächen blieben neben groben Sanden auch Steinsohlen mit zahlreichen Windkantern zurück. Auf diesen lagerten sich im Laufe der ausgehenden Eiszeit bei nachlassender Windwirkung und aufkommender Vegetation bis zu mehrere Dezimeter mächtige Flugsande mit geringen Schluffbeimengungen ab. Dieser steinige und schwach schluffige Sand wird als Geschiebedecksand bezeichnet. Der Geschiebedecksand ist heute überall in den ehemaligen Auswehungsgebieten des Lösses zu finden.
Bei Windkantern wird die der vorherrschenden Windrichtung zugewandte Seite des Steines abgeschliffen und geglättet („sandgestrahlt“). Dabei entstehen mehr oder weniger scharfe Grate oder Kanten.
Download des Januar-Kalenderblatts zum Ausdrucken: Vom Winde verweht
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