Völlig losgelö(s)st
Lössboden - Der Boden des Jahres 2021
Lössboden ist besonders anfällig gegenüber dem Bodenabtrag durch Erosion und wird daher im unbewachsenen Zustand leicht vom Regen weggespült. Grundsätzlich gilt, je kleiner die Bodenteilchen sind, desto leichter können sie vom Wasser mitgenommen werden. Die ganz kleinen Partikel im Boden, die Tonpartikel, bilden relativ feste Aggregate und bieten so dem Wasser mehr Widerstand als der Löss. So macht der sehr hohe Anteil an Schluffpartikeln den Löss anfällig für Abtrag.
Besonders bei Feldfrüchten, die erst spät gesät werden, wie beispielsweise Mais, fällt der Regen bis lange in den Frühsommer hinein auf ungeschützten Boden. Auf den Boden auftreffende Regentropfen lösen Teile des Bodens ab (Splash-Erosion). Die freigesetzten Bodenbestandteile verstopfen die Poren an der Oberfläche, so dass deutlich weniger Wasser in den Boden versickern kann (Verschlämmung). Das nicht versickernde Wasser sammelt sich an der Bodenoberfläche und fließt - bereits auf nur schwach geneigten Ackerflächen - hangabwärts und nimmt den Boden mit.
Das Bild aus Holtensen zeigt diese Prozesse sehr eindrucksvoll. Der Abtrag kann flächig erfolgen, meist entstehen allerdings auf langen Hängen tiefe Erosionsrinnen, wie sie im zweiten Bild zu sehen sind. Eine durchgängige Pflanzenbedeckung vermindert bzw. verhindert die Erosion.
Der Abtrag des humusreichen Oberbodens führt nicht nur zu einer Verminderung der Ertragsfähigkeit, das erodierte Bodenmaterial kann auch an anderer Stelle abgelagert werden. Somit gelangt durch Bodenerosion Boden in Gräben und Bäche und führt zu Schäden an der Infrastruktur, wie z.B. Straßen.
Zu den Themen Bodenerosion und Bodenerosion durch Wasser finden Sie weitere Informationen auf unserer Webseite.
Download des April-Kalenderblatts zum Ausdrucken: Völlig losgelö(s)st
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