Und über ihm leuchten die Sterne...
Lössboden - Der Boden des Jahres 2021
Quelle: © Steve Kuttig, stock.adobe.com
Sonne, Mond und Sterne leuchteten auch über Jahrtausende vergraben im Löss. Ein solcher Kulturschatz - die Himmelsscheibe von Nebra - konnte nur dank der hervorragenden Eigenschaften des fruchtbaren und ertragreichen Lössbodens entstehen.
Die Fruchtbarkeit der mitteldeutschen Lössgebiete, in denen sich zudem von jeher wichtige und weitreichende Verkehrs- und Handelswege kreuzten, war eine Voraussetzung dafür, dass in dieser Region einer der bedeutendsten und faszinierendsten archäologischen Funde der Welt entstehen konnte. Die Himmelsscheibe von Nebra ist die weltweit älteste bekannte Darstellung konkreter astronomischer Phänomene und wurde vor etwa 3600 Jahren vergraben. Der Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg bei Nebra ist heute durch das „Himmelsauge“ markiert.
Weitere Informationen zur Himmelsscheibe von Nebra finden Sie auf den Seiten des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale).
| Quelle: © Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták |
Quelle: Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt
In den Lössböden mit ihrer hellen Färbung und dem einheitlichen Substrat sind archäologische Befunde sehr gut zu erkennen: Sie heben sich als dunkle Verfärbungen deutlich von dem hellen natürlichen Untergrund ab. Gräber oder Spuren von Siedlungen, wie etwa Gruben, Gräben oder auch Pfostenlöcher von Hausgrundrissen, sowie die Funde, die aus ihnen geborgen werden, erlauben wichtige Einblicke in die Lebensumwelt unserer Vorfahren.
Aber auch zu späteren Zeiten ermöglichten die hohen Erträge des Lössbodens die Versorgung vieler Menschen und trugen somit zur Entwicklung von Städten bei. Viele bereits vor der Industrialisierung existierende Großstädte wie Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart oder Hannover liegen in Lössregionen.
Das Bodenprofil zeigt eine Fahlerde aus Löss in der Nähe des Mittelberges nahe Nebra. Die Fahlerde entsteht durch den Prozess der vertikalen Tonverlagerung und ähnelt der Parabraunerde, weist jedoch einen höheren Unterschied im Tongehalt zwischen dem Auswaschungshorizont (Ael) und Anreicherungshorizont (Bt) auf. Dadurch entstehen helle, manchmal weiße, eben „fahle“ Bereiche, die der Fahlerde ihren Namen geben.
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Weitere Informationen zum Boden des Jahres 2021 finden Sie hier.
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