Man kann eigentlich nur das Säen vergessen
Lössboden - Der Boden des Jahres 2021
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Löss gilt als das Nonplusultra der Bodenausgangsmaterialien für Ackerbau. In der Tat bietet er hervorragende Voraussetzungen für die Nahrungsmittelproduktion, allerdings sollte der Landwirt mehr tun als nur säen.
Der Lössboden gehört von Natur aus zu den ertragreichsten Böden der Erde. Schätzungsweise 80% des weltweit angebauten Getreides wachsen auf Löss. Auch in Deutschland wird der Lössboden gerne für Ackerbau, besonders für den Anbau der anspruchsvollen Zuckerrübe genutzt. Deutsche Landwirte ernten jährlich über 26 Millionen Tonnen Rüben. Daraus lassen sich circa 4,5 Millionen Tonnen Zucker gewinnen.
Quelle: Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt
Viele Eigenschaften sind für seine Fruchtbarkeit verantwortlich: So speichert er gut die für das Pflanzenwachstum unverzichtbaren Nährstoffe. Einzelne Nährelemente wie Kalzium und Magnesium werden durch Verwitterung des Kalkes im Lössboden in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt. Und auch bei der Wasserversorgung der Pflanzen leistet er Besonderes, aufgrund der Partikelgröße und des sich daraus ergebenden Porenraumes. Im oberen Meter speichert er pro Quadratmeter 200 Liter Wasser - die Füllung einer Badewanne. Die durch Windablagerung entstandene lockere Struktur des Lössbodens fördert das Wurzelwachstum und gewährleistet eine gute Sauerstoffversorgung der Pflanzenwurzeln. Dadurch erreichen Lössböden in der Bodenzahl - dem deutschen Bewertungsrahmen für die Bodenfruchtbarkeit - die höchsten Punktzahlen, mancherorts den Höchstwert von 100.
Um die Ertragsfähigkeit des Lössbodens nicht zu gefährden, bearbeiten verantwortungsvolle Landwirte ihn im nicht allzu nassen Zustand und mit spezieller bodenschonender Traktorbereifung. So können schädliche Bodenverdichtungen verhindert werden und das Nonplusultra kann langfristig die Ernährungssicherheit gewährleisten.
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