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Schachtanlage Asse II

Die Schachtanlage Asse II im Landkreis Wolfenbüttel ist ein ehemaliges, über 100 Jahre altes Kali- und Salzbergwerk. Im Zeitraum von 1966 bis 2008 wurde die Schachtanlage als Forschungsbergwerk für die Handhabung und Lagerung von radioaktiven Abfällen genutzt. Zwischen 1967 und 1978 wurden dort 125.787 Behälter mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen eingelagert. Heutzutage steht die Asse vor zwei großen Problemen: Zum einen dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge in das Bergwerk ein, zum anderen ist die Stabilität des Grubengebäudes durch den einstig intensiven Salzabbau gefährdet.

2009 wurde die Schachtanlage unter Atomrecht gestellt und das Helmholtz Zentrum München durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber abgelöst. Das BfS bekam den gesetzlichen Auftrag, die Asse II unverzüglich stillzulegen. Nach einem Optionenvergleich von möglichen Stilllegungsvarianten beschloss der Deutsche Bundestag 2013 die vollständige Rückholung der radioaktiven Abfälle. Mit der Umstrukturierung im Endlagerbereich übernahm die neu gegründete Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im Jahr 2017 die Betreiberverantwortung für die Schachtanlage.

Ausschnitt aus dem geologischen 3D-Modell der Salzstruktur Asse mit Darstellung der Schachtanlage und eines vertikalen geologischen SchnittesAusschnitt aus dem geologischen 3D-Modell der Salzstruktur Asse mit Darstellung der Schachtanlage und eines vertikalen geologischen Schnittes. Im rechten Bildteil sind einige aktuelle Erkundungsmaßnahmen (Bohrungen und Ergebnisse einer Georadar-Messung) für das geplante Rückholbergwerk dargestellt. Stand: 31.03.2017 Quelle: BGR

Die Rückholplanungen sehen die Errichtung eines Rückholbergwerks vor. Damit die bergbaulichen Randbedingungen für eine Abfallrückholung geschaffen und die Anforderungen des Strahlenschutzes erfüllt werden, ist auch der Bau eines neuen Schachtes (Schacht 5) geplant. Um einen geeigneten Standort für den Schacht und seine Verbindungen zum bestehenden Bergwerk zu finden, beauftragt das BfS/die BGE die BGR seit Mai 2014 mit der Beteiligung an der geowissenschaftlichen Erkundung der Salzstruktur.

Die Hauptaufgabe der BGR besteht darin, den geologischen Aufbau der Salzstruktur zu analysieren. Dazu führt die BGR geologische, geophysikalische und mineralogisch-geochemische Untersuchungen von Erkundungsbohrungen durch. In diesem Zusammenhang werden auch übertägige seismische Daten und untertägige Georadarmessungen interpretiert und bewertet. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Erstellung eines neuen 3D-Salzstrukturmodells durch die BGR ein. Dieses stellt die Konzeptplanungen für den neuen Schacht und das Rückholbergwerk auf eine breite und belastbare Datenbasis.



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Kontakt

    
Lukas Pollok
Tel.: +49-(0)511-643-2666
Fax: +49-(0)511-643-3694

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