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Infraschall-Stationsnetz des IMS

Die Einhaltung des CTBT hinsichtlich oberirdischer nuklearer Explosionen wird mittels eines weltweiten Netzes von 60 Infraschallstationen überwacht. Derartige Sprengungen erzeugen Druckwellen in der Atmosphäre, die auch noch in mehreren tausend Kilometern Entfernung detektiert werden können. Deutschland betreibt insgesamt zwei Infraschallstationen innerhalb dieses Überwachungsnetzes: I26DE im Bayerischen Wald und in Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven (AWI) I27DE an der deutschen Forschungsstation Neumayer in der Antarktis.

Infraschallstationen des IMSDie Topographische Weltkarte zeigt die Verteilung der 60 Infraschallstationen, die als Rauten dargestellt sind. I26DE und I27DE sind die beiden deutschen Stationen. Quelle: BGR

Die Aufzeichnung von tieffrequentem Schall erfolgt mit hochempfindlichen Mikrobarometern, die differentielle Druckschwankungen aufzeichnen. Das Auflösungsvermögen dieser Instrumente ist so hoch, dass, wird die Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe zugrunde gelegt, der Luftdruckunterschied zwischen der Ober- und Unterseite eines Blattes Papier gemessen werden kann. Die Ausbreitung von Infraschall in der Atmosphäre hängt jedoch stark von der vorherrschenden Windrichtung und -geschwindigkeit ab. So konnte im Herbst, Winter und Frühling der Überschallknall des Passagierflugzeugs Concorde beim Durchbrechen der Schallmauer während des Landeanflugs nach Paris und London an der über 1000 km entfernten Station I26DE gemessen werden; hingegen konnten im Sommer keine Signale entdeckt werden.

Das Beispiel des Flugs der Concorde von New York nach ParisDas Beispiel des Flugs der Concorde von New York nach Paris am 6. April 2002 zeigt links die topographische Karte mit der Überschallquelle westlich der Bretagne und der Station im Bayerischen Wald, in der Mitte die Richtungspeilung an I26DE sowie rechts die aufgezeichneten Schallsignale in Pascal (Pa). Quelle: BGR

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