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Analyse von Schlämmrückständen – Auslesen von Mikrofossilien

Vor der wissenschaftlichen Bearbeitung (Bestimmung der Arten, Auswertung der Ergebnisse) werden die getrockneten Schlämmrückstände zunächst gewogen (Verhältnis Ausgangs-/Rückstandsgewicht). Anschließend wird der Rückstand mit Hilfe von Prüfsieben verschiedener Maschenweite in bestimmte Korngrößenfraktionen (s.u.) gesiebt; falls erforderlich, können die einzelnen Korngrößenfraktionen ebenfalls gewogen werden.

Im folgenden Arbeitsschritt, dem eigentlichen Auslesen oder Splitten der Rückstandes, werden die Mikrofossilien aus den einzelnen Korngrößenfraktionen entweder halb-quantitativ per Hand ausgelesen oder quantitativ mit dem Probenteiler in kleinere, bearbeitbare Teilmengen (Splits, aliquots) aufgeteilt. Ziel des Siebens, Auslesens und Teilens ist es, eine möglichst repräsentative Teilmenge von Mikrofossilien aus allen oder einer bestimmten Korngrößenfraktion für die wissenschaftliche Bearbeitung zu erhalten.

Für das halbquantitative Auslesen - die meisten fossilen Proben wurden und werden so bearbeitet - sind standardmäßig folgende Siebgrößen im Gebrauch: >1600, >800, >500, >315, >200 µm. Es werden 5-6 Schüttungen, aus dem Anfang, der Mitte und dem Ende jeder Korngrößenfraktion, auf Mikrofossilien ausgelesen.Spezielle Arten (Leitformen) werden gesondert abgetrennt. Fossilarme Rückstände werden ganz ausgelesen. Aus den Korngrößenfraktionen 200-125 und 125-65 wird nur jeweils eine Messerspitze in eine Faunenzelle gebracht („geschüttet“). Als Resultat des Auslesens stehen dann meist 5-7 Faunenzellen von Mikrofossilien für die wissenschaftliche Bearbeitung zur Verfügung.

AnalysesiebeAnalysesiebe Quelle: BGR

Mikrofaunen auf der Ausleseschale Mikrofaunen auf der Ausleseschale Quelle: BGR

FaunenzellenFaunenzellen Quelle: BGR

RiffelteilerRiffelteiler Quelle: BGR

Diese traditionelle, halbquantitative Bearbeitung, die viel Erfahrung und große Sorgfalt voraussetzt, erfolgt unter dem Stereo-Mikroskop bei wechselnden Vergrößerungen (8- bis 65-fach). Zusätzliche Gerätschaften sind Faunenzellen (Franke-zellen/Deckgläschen verschiedener Größe) für die Aufbewahrung der Mikrofossilien, gelochte und nicht gelochte Ausleseschalen (45 Felder à 1x1cm) für das Ausstreuen der gesiebten Korngrößen-fraktionen, Auslese-Nadel/-Pinsel/-Pinzette zum Aufnehmen der Mikrofossilien, dicker Marderhaarpinsel, Puster zum Säubern, Glastrichter, Rückstandsröhrchen zum Abfüllen, ein Anti-Statiktuch zum Auswischen der Zellen.

Für die quantitative Bearbeitung von rezenten und subrezenten Proben wird der Schlämmrückstand - wenn nicht gesondert vorgegeben - in folgende Korngrößenfraktionen geteilt: >500, 500-250, 250-125, 125-65 µm. Meist werden dann die Fraktionen 500-250 und/oder 250-125 so lange mit dem Probenteiler heruntergeteilt, bis ungefähr 300-400 Mikrofossilien (counts) pro Korngrößenfraktion und pro Split erreicht sind.

Sorgfalt und Sauberkeit sind beim Herunterteilen von derart kleinen Mengen und Partikeln unerlässlich. Dies erfolgt mit einem Riffelteiler. Die so herunter geteilten Splits werden entweder in Rückstandgläschen oder in Faunenzellen zur wissenschaftlichen Bearbeitung weitergegeben.

Kontakt

    
Jana Sterling
Tel.: +49-(0)511-643-2543

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