GeoBaSIS-3D (MSM100)
Geophysikalische Untersuchungen zu Barriere Strukturen und deren Integrität im Untergrund der deutschen Nordsee mittels 3D-Seismik
Land / Region: Nordsee
Projektanfang: 01.05.2021
Projektende: 01.04.2024
Projektstand: 09.05.2021
Im Rahmen der Nutzung erneuerbarer Energie ist die Integrität von Barrierehorizonten für die Nutzung unterirdischer Reservoire von enormer Bedeutung, z.B. für CO2 im Rahmen von CCS oder synthetische Gase (Power2Gas). Die zentrale Fragestellung dieses Fahrtvorschlages zielt auf die Untersuchung der Barriereintegrität wichtiger känozoischer Tonformationen in der deutschen Nordsee. Ist die Barriere-Integrität beeinflusst oder gestört, sei es durch Altbohrungen oder durch natürlich entstandene Migrationswege, können Gase in die Nordsee entweichen. Daher ist es ein Ziel dieses Projektes, die Barrierehorizonte auf ihre Anfälligkeit für Erdgasleckagen zu untersuchen. Das Untersuchungsgebiet befindet sich in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee. Das 3D- Untersuchungsgebiet hat eine Größe von ca. 150 km2 und befindet sich im Bereich des sogenannten „Entenschnabels“ (Abbildung 1).
Für diese Fragestellungen wollen wir zum ersten Mal hochauflösende 3D-Mehrkanal-Seismische Daten akquirieren, um die känozoischen Sedimente und Störungssysteme im Detail auflösen und interpretieren zu können und um sie in ein geologisches 3D-Modell übernehmen zu können. Der hochauflösende Messansatz ermöglicht es, Störungssysteme und Strukturen abzubilden, die bislang im „sub-seismischen“ Bereich postuliert worden sind. Der Datensatz überdeckt gestörte und ungestörte Sedimente sowie Bereiche mit bekannten Gasleckagen. Das Ergebnis dieser Studie wird das eingehende Verständnis der verschiedenen känozoischen Störungssysteme, ihrer gegenseitigen Beziehung und Kommunikation sein. Ein synthetisch hergestelltes Blockbild zeigt beispielhaft das Zusammenspiel der verschiedenen Störungen (Abbildung 2). Eine solche Studie über diese sogenannten „seal bypass“-Systeme“ gibt es bislang für die deutsche Nordsee nicht.
Quelle: BGR
Partner:
- Institut für Geophysik, Universität Hamburg
- Institut für Geowissenschaften, Universität Bremen
Förderungsnummer:
MSM97 GPF 20-3_085