Abbaukonzept, Aufbereitung und Metallurgie
Beitrag zum Projekt:
- Manganese nodule exploration in the German license area
- Manganknollen-Exploration im deutschen Lizenzgebiet
Abbaukonzept
Die extremen Umweltbedingungen im Salzwasser der Tiefsee mit Drücken um 500 bar und Temperaturen von 2 Grad Celsius erfordern eine äußerst widerstandsfähige, wartungsarme Technologie zum Abbau der Manganknollen. Auch wenn für die kommenden Jahre noch kein Beginn der Förderung zu erwarten ist, so nutzt die BGR die Zeit, um die Entwicklung eines zeitgemäßen und möglichst umweltschonenden Konzepts für eine eventuelle spätere Gewinnung aus der Tiefsee zu unterstützen. Ein Baustein für eine derartige Fördertechnologie ist ein selbstfahrender Kollektor, wie er 2010 im Auftrag der BGR von der Aker Wirth GmbH (heute MHWirth) konzipiert wurde. Dieses Konzept ist nur eine von verschiedenen denkbaren Lösungen für den möglichen zukünftigen Abbau von Knollen. Ziel muss es sein, ein System zu entwickeln, das sowohl wirtschaftlich ist als auch die Meeresumwelt so wenig wie möglich belastet.
Derzeit wird im Rahmen der beiden europäischen Forschungsprojekte „Blue Mining“ und „Blue Nodules“, die von der Europäischen Kommission gefördert werden, die Erkundung und der umweltschonende Abbau von marinen mineralischen Rohstoffen aus der Tiefsee vorangetrieben, insbesondere die Entwicklung eines Förderstrangs und eines Kollektors.
Modell eines von der Aker Wirth GmbH entwickelten Kollektors zum Abbau von Manganknollen
Aufbereitung und Metallurgie
Sowohl die Förderkosten inklusive des Transports an Land als auch die metallurgische Aufbereitung müssen insgesamt deutlich unter den erzielbaren Preisen für den Metallwert der Knollen liegen. Zurzeit ist dieser Prozess jedoch noch nicht ausgereift, so dass sich die Wirtschaftlichkeit einer Förderung und Verarbeitung von Manganknollen als Ganzes nur schwer einschätzen lässt. Für den Manganknollenabbau ist deshalb neben der eigentlichen Produktion vor allem die Entwicklung eines effektiven Verfahrens zur metallurgischen Aufbereitung von entscheidender Bedeutung. Aktuell arbeitet die BGR gemeinsam mit der RWTH Aachen und der Jacobs University in Bremen an einem Konzept zur Metallgewinnung aus Manganknollen. Dazu werden sowohl Methoden der Biolaugung als auch pyro- und hydrometallurgische Verfahren im Labormaßstab getestet.
