Stratigraphische Sammlung
Anzahl der Stücke: | circa 450.000 Proben |
Aufbewahrung: | 165 Schränke, 95 Schrankaufsätze, 65 Glasaufsätze und Schauvitrinen |
Stand der digitalen Erfassung: | 100% als Schubladenüberblick Einzelproben: circa 320.000 Stück (circa 75%) |
Die stratigraphische Sammlung bildete das Herzstück der Sammlungen in der Preußischen Geologischen Landesanstalt. Sie spiegelt mehr als alle anderen Sammlungsteile die geologische Kartierung der preussischen Landesteile wider, einhergehend mit intensiver paläontologischer Forschung. Neben den Belegen aus Kartierung, Forschung und Bohrtätigkeit sind zahlreiche Kollektionen privater Sammler integriert.
Das strenge Ordnungssystem nach geologischen Zeitaltern und innerhalb derer nach regionalen Kriterien, inklusive Messtischblättern wurde hier bis heute fast durchgehend eingehalten. Daraus resultiert, dass es keine spezielle paläontologische Sammlung gibt und die zahlreichen Fossilien nicht nach Taxa, sondern nach geologischem Alter und Fundort eingeordnet sind. Das hat hinsichtlich der Untersuchung spezieller Merkmale von bestimmten Arten aus verschiedenen Zeiten und Fundorten Nachteile, bietet jedoch andere Möglichkeiten für stratigraphische und regionale Forschungen.
Von dem ursprünglichen Bestand dieser Sammlung ist heute schätzungsweise nur noch 1/3 in der BGR vorhanden. Das resultiert nicht nur aus Kriegsverlusten, sondern auch aus der Abgabe großer Sammlungsteile an das Museum für Naturkunde 1951. Dazu gehörte neben der großen Sammlung „Devon Rheinisches Schiefergebirge“ mit circa 100 Schränken vor allem die Paläobotanische Sammlung, insbesondere mit ihrem Bestand an Karbonflora, die zu den umfangreichsten und bedeutendsten in Mitteleuropa zählte. Diese Sammlung war eng verknüpft mit dem an der PGLA besonders geförderten „Institut für Paläobotanik und Petrographie der Brennsteine“, deren wissenschaftliche Mitarbeiter und Kustoden wie C.E. WEISS, H. POTONIE und W. GOTHAN maßgeblich die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet beeinflusst und bestimmt haben (Vorschläge zur Regelung der palaeobotanischen Nomenklatur, 1909) und durch den engen Zusammenhang der Karbonflora mit den Steinkohlenflözen und ihrem Nebengestein den Wissenschaftszweig der Kohlenpetrographie/Kaustolithologie (seit 1923, insbesondere E. STACH) begründet haben.
Nachdem diese Sammlung fast komplett 1951 zunächst zur Deutschen Akademie der Wissenschaften und dann später an das Museum für Naturkunde gelangte, besteht die heutige Karbonflora-Sammlung in der Hauptsache aus dem umfangreichen Belegmaterial der Steinkohle-Erkundung im Raum Plötz-Löbejün um 1960 (bearbeitet durch W. REMY und A. KAMPE).
Als weitere umfangreiche bzw. bedeutende Sammlungsteile innerhalb der Stratigraphischen Sammlung der BGR sind zu nennen:
- limnische, nichtmarine Mollusken aus dem Unterperm und Oberkarbon
- Korallen-Sammlung von O. H. SCHINDEWOLF
- Brachiopoden-Sammlung von W. PECKELMANN
- Muschel-Sammlung (Karbon) von H. PAUL
- Brachiopoden und Mollusken (Devon) Sammlung G. DAHMER (1999 übernommen)
- Rüdersdorf-Sammlung von O. RAAB
Oberschlesischer Muschelkalk (P. ASSMANN u. a.)
In die Stratigraphische Sammlung integriert sind auch die sedimentären Geschiebe (nach Zeitalter und Fundpunkt).
Nicht nur die Belege, auch ihre Legatoren reflektieren bis heute Wissenschaftsgeschichte: Namen wie P. ASSMANN, E. BEYRICH, E. NAUMANN, E. PICARD, O. H. SCHINDEWOLF, F. WIEGERS, F. ZIMMERMANN sind aus unzähligen Publikationen und Kartenwerken vor 1945 bekannt; nach 1945 gehörten dazu: J. GRÜNDEL, E. KAHLERT, A. KAMPE, H. PFEIFFER, M.L. TEMBROCK, D. WEYER und J. WORMBS.
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