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Meteoritenfunde

Meteoritenfund auf einem antarktischen EisfeldMeteoritenfund auf einem antarktischen Eisfeld Quelle: BGR

Die Erde ist einem wahren Bombardement von Himmelskörpern ausgesetzt. Jedes Jahr prasseln circa 16.000 Tonnen Material aus dem All auf unseren Planeten. Der größte Teil davon besteht allerdings aus Staub. Im Laufe von Jahrmillionen jedoch wird die Erde immer wieder von Asteroiden getroffen - mit verheerenden Folgen. Der letzte große Einschlag in Deutschland ereignete sich vor circa 15 Millionen Jahren. Ein Asteroid zerbarst kurz vor dem Aufschlag in zwei Teile und verursachte einen Doppeltreffer. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Kilometern pro Sekunde prallten die Bruchstücke auf– dabei erhitzte sich das Gestein bis auf 30.000 Grad Celsius. Die Einschlagskrater sind heute noch sichtbar: das Steinheimer Becken und das Nördlinger Ries mit einem Durchmesser von 24 Kilometern zeugen von dieser Umweltkatastrophe.

Wissenschaftler bestimmen die Häufigkeit von Meteoriteneinschlägen anhand von Meteoritenfunden, zum Beispiel durch systematische Suchkampagnen nach Meteoriten in heißen Wüsten. Auch antarktische Eisfelder eignen sich hierzu besonders gut, da sie aufgrund spezieller glaziologischer Fließverhältnisse zum Teil hohe Konzentrationen an Meteoriten aufweisen. Eine Antarktisexpedition der BGR entdeckte etwa in Nord Victoria Land auf einer Eisfläche bei den Frontier Mountains eine vormals unbekannte hohe Meteoritenkonzentration. Dieser Fund gab wiederholt Veranlassung, im Zusammenhang mit anderen wissenschaftlichen Fragestellungen Untersuchungen zur Fallrate von extraterrestrischem Material auf die Erdoberfläche anzustellen.

Meteoritenfund in der Nullarbor Plain, AustralienMeteoritenfund in der Nullarbor Plain, Australien Quelle: BGR

Derartige Studien zeigen, dass das Gefährdungspotenzial zerstörerischer Einschläge auf der Erdoberfläche sehr gering ist.


Weitere Informationen:

Riesiger Meteorit in der Antarktis entdeckt: Abbildungen und Informationen zur BGR-Pressekonferenz am Mittwoch, den 6. Februar 2008

Der Meteorit QueenMET-009 – ein Schwergewicht aus der Antarktis. Das Sammlungsobjekt des Quartals II/08



Literaturliste:

  • DELISLE, G., SCHULTZ, L., SPETTEL, B., WEBER, H.W., WLOTZKA, F., HÖFLE, H.-CH., THIERBACH, R., VOGT, S., HERPERS, U., BONANI, G., SUTER, M. & WÖLFLI, W. (1989): Meteorite Concentrations and Glaciological Parameters near the Frontier Mountain Range, north Victoria Land. Geol. Jb. E38, 483-513, Hannover.
  • DELISLE, G. & SIEVERS, J. (1991): Subice topography and meteorite finds near the Allan Hills and the Near Western Icefield, Victoria Land, Antarctica. – JGR, 96(E1), 15577-15587.
  • DELISLE, G. (1991): Global change, the East Antarctic ice sheet and the evolution of the Frontier Mountains meteorite trap, North Victoria Land, Antarctica. – Meteoritics, 26(4), p.331.
  • CASSIDY, W.A., HARVEY, R., SCHUTT, J., DELISLE, G. & YANAI, K. (1992): The meteorite collection sites of Antarctica. – Meteoritics, 27(5), 490-525.
  • DELISLE, G., FRANCHI, I. ROSSI, A. & WIELER, R. (1993): Meteorite finds by EUROMET near Frontier Mountains, North Victoria Land, Antarctica. - Meteoritics 28(1), 126-129.
  • COREN, F., DELISLE, G., STERZAI, P. (2003): Ice dynamics of the Allan Hills meteorite concentration sites revealed by satellite aperture radar interferometry. - Meteoritics & Planetary Science, 38(9), 1319-1330.

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