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04/04: Marmor aus Namibia

Das Sammlungsobjekt des Monats

Marmorplatte aus NamibiaMarmorplatte aus Namibia Quelle: BGR; Foto: Mathias Sack

Zu den belegbar ältesten Objekten der Naturwerkstein-Sammlung, die als Sammlung polierter Platten im Rahmen der Sammlung Technische Gesteine seit ca. 1900 in der Preußischen Geologischen Landesanstalt angelegt wurde, gehören Marmore aus Namibia. Insgesamt 12 Platten (Maße von 20 x 35, 20 x 25 und 20 x 20 cm) wurden 1909 durch Herrn Dr. Lotz der Sammlung übergeben. Die abgebildete Varietät entspricht der derzeit gehandelten „Zebra“ aus Karibib.

Historie

Die Beschaffung dieser Marmorplatten steht offensichtlich in Zusammenhang mit der Gründung der Afrika-Kolonial-Marmor-Gesellschaft im Jahre 1906, deren Geschäfte 1912 von der Afrika-Marmor-Gesellschaft weitergeführt wurde. Zahlreiche Veröffentlichungen in diesen Jahren belegen die intensive Erkundung der Marmor-Lagerstätten. Die Marmor-Gesellschaft eröffnete und betrieb einige Steinbrüche im Karibib-Gebiet, der Region mit den bedeutendsten Marmor-Vorkommen in Südwest-Afrika. Die größten Brüche befanden sich bei Dernburg und bei Navachab. Die jährliche Produktion steigerte sich sehr rasch von 2,7 t im Jahre 1909 auf 336 t im Jahre 1913. 100 bis 200 t davon wurden nach Deutschland verschifft.

Nach dem 1. Weltkrieg wurden die Brüche immer wieder durch verschiedene Firmen betrieben. Das Blockauskommen erreichte jedoch nicht mehr die Dimensionen aus der Vorkriegszeit. Der Abbau erfolgte unsystematisch, unsachgemäß und ohne jegliche geologische Begleitung. Infolgedessen sank die Qualität der Produkte, der Marmor ließ sich nicht mehr verkaufen und wurde schließlich nur noch zur Splitt-Herstellung verwendet (Porada & Hill, 1974). Seit einigen Jahren bieten die „Marmorwerke Karibib“ und „Palisandro Marble“ wieder 15 Varietäten auf dem internationalen Naturstein-Markt an (Diehl, 1992) .

Geologie

Stratigraphisch gehören die Marmore zur Karibib-Formation der Swakop-Gruppe, die aus einer stark gefalteten Folge von dolomitischen Marmoren, Quarz-Glimmerschiefern und Diamiktiten besteht. Die Marmor-Vorkommen haben Mächtigkeiten, die zwischen 250 und > 500 m schwanken. Die Marmore besitzen eine große Varietäten-Vielfalt, die innerhalb weniger Meter wechseln kann: unifarben: weiß, untergeordnet grau, rosa, rot, gelblich, grünlich gebändert: weiß/schwarz, grau, braun/grau; Brekzien: in allen Farben .

Verwendung

Leider konnte ich bisher keine Objekte finden, an denen diese Marmore verwendet wurden. Für entsprechende Hinweise wäre ich dankbar.

Literatur

  • Diehl, B. J. M. (1992): The Mineral Resources of Namibia. Dimension Stone. - Geological Survey Namibia, 15.
  • Porada, H. R. & Hill, R. S. (1974): The marble deposits of South West Africa. - South-West Africa Series, 5: 57, Pretoria.

Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.

Zum Katalog der Sammlungsobjekte

Kontakt

    
Dr. Angela Ehling
Tel.: +49-(0)30-36993-412

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