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10/06: Stromatoporen – Riffbaumeister des Erdaltertums

Das Sammlungsobjekt des Monats

Stromatoporen aus dem Silur von GotlandStromatoporen aus dem Silur von Gotland Quelle: BGR; Foto: Michael Fuchs

Stromatoporen sind weit verbreitete Fossilien in den Flachwasserkarbonaten des mittleren Paläozoikums. Sie waren an der Entstehung der Riffe und anderer biogener Strukturen in dieser Zeit maßgeblich beteiligt. Ihre systematische Stellung war lange Zeit umstritten. Seit der Wiederentdeckung der rezenten Sclerospongia – koralline Schwämme mit kalkigem Basalskelett – werden sie in das Reich der Schwämme gestellt. Bis heute sind viele Fragen zur Systematik und Funktionsweise der Stromatoporen noch nicht geklärt.

Die Abbildung zeigt eine Abfolge von Karbonatbildnern, in der die Stromatopore Clathrodictyon simplex vorkommt. Die Gattung Clathrodictyon ist ein so genannter Kosmopolit unter den Stromatoporen. Sie tritt in der mergeligen Fazies auf und ist dort an der Bildung von Mud Mounds oder Biohermen beteiligt. Man kann die Gattung aber auch in den Riffen des Silurs und Devons und den damit verbundenen Faziesräumen finden. Die Abbildung zeigt eine Leben-Tod-Assoziation. Das Bruchstück einer Helioliten-Kolonie (a) wurde nach deren Absterben von Organismen angebohrt. Die Bohrungen vom Trypanites-Typ (b) sind mit Sediment gefüllt. Das Geröll diente Clathrodictyon simplex (c) als Siedlungsgebiet. Diese Kolonie wurde wiederum durch Cyanophyceen (Blaugrünalgen; Rothpletzella sp.) (d) überwuchert.

Das Stück stammt aus den Oberen Visby Schichten bei Kneippbyn auf Gotland, deren Alter das Untere Wenlock ist (etwa 429 Millionen Jahre vor heute) - eine Serie des Mittleren Silurs.

Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.

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Kontakt

    
Dr. Michael Fuchs
Tel.: +49-(0)30-36993-354

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