Namibia - Nachhaltige Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials II
Land / Region: Namibia / Afrika
Schwerpunkt: Mineralische Rohstoffe
Projektanfang: 01.05.2017
Projektende: 30.04.2022
Projektstand: 01.07.2022
Namibia ist reich an Bodenschätzen. Der Bergbausektor machte 2017 12,2 % des namibischen BIP aus. Gleichzeitig steuert der Rohstoffsektor über 50 % der Exporterträge bei. Daraus können, bei weiterer positiver Entwicklung, hohe Steuereinnahmen und Beschäftigung resultieren, wodurch ein Beitrag zur Stärkung der namibischen Wirtschaft und somit auch zur Stärkung der Gesellschaft geleistet wird. Der namibische Bergbausektor weist somit ein hohes Potenzial zur Reduzierung der Armut in Namibia auf.
Die BGR führt seit über 20 Jahren mit dem Geologischen Dienst Namibia (GSN) Projekte durch. Das aktuelle Vorhaben Nachhaltige Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials Namibias II unterstützt die Abteilung Wirtschaftsgeologie des GSN dabei, heimische Rohstoffe auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen und für die Wertschöpfung zu nutzen.
Das gemeinsame Projekt des GSN und der BGR konzentriert sich auf nicht-metallische Rohstoffe. Zum einen wurden nichtmetallische Rohstoffe bislang durch die Abteilung Wirtschaftsgeologie in geringem Maße auf ihren möglichen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung untersucht. Zum anderen lassen Ergebnisse des Vorgängerprojekts ein Potenzial der nichtmetallischen Rohstoffe für die Entwicklung des Rohstoffsektors im Bereich der lokalen Wertschöpfung erkennen.
Aus der Vielzahl von nichtmetallischen Rohstoffen wurden für die im Projekt zu untersuchenden Rohstoffe Minerale aus Pegmatiten und Baurohstoffen ausgewählt.
Pegmatite sind grobkörnige, magmatische Gesteine, deren Hauptkomponenten Feldspäte, Glimmer und Quarz sind. Als Nebenbestandteile können z. B. Zinnminerale, Tantalit und Lithiumminerale auftreten. Nach Analysen, die durch das Projekt durchgeführt werden, gilt es festzustellen, wofür die Minerale aus den Pegmatiten genutzt werden können. Aus den Feldspäten und Quarz können unter anderem hochwertige Keramiken und Glas hergestellt werden. Auch Lithiumminerale werden für die Glasherstellung genutzt ebenso wie Feldspat. Beide Elemente werden bezüglich einer möglichen Nutzung für die Glasherstellung vom Projekt untersucht.
Baurohstoffe spielen im Projekt eine Rolle, da sie von der namibischen Bevölkerung sowie lokalen Firmen zum Ausbau von Infrastruktur (z. B. Ausbau des Tiefseehafens von Walvis Bay) genutzt werden können.
Als Ergebnis dieser Untersuchungen werden drei Wertschöpfungsstudien zu den Rohstoffen Feldspat, Lithium sowie dem Endprodukt Glas erstellt, die potenziellen Investoren vorgelegt werden und somit als Entscheidungsgrundlage für Investitionen in die lokale Wertschöpfung dienen. Darüber hinaus wird das Projekt thematische Karten erarbeiten, auf denen Lagerstätten ausgewählter nicht-metallischer Rohstoffe wirtschaftsgeologisch qualitativ und quantitativ dargestellt werden. Ergänzend werden Trainings zu Wirtschaftlichkeitsabschätzungen von Rohstoffen durchgeführt. Sie befähigen die Mitarbeiter des GSN zur Bewertung der Nutzung und Vermarktung nichtmetallischer Rohstoffe.
Projektbeiträge:
- Namibia - Nachhaltige Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials: Datenmanagement
- TZ-Projekt Namibia - Nachhaltige Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials II
Partner:
Ministerium für Bergbau und Energie (MME), Geologischer Dienst Namibia