Geologische Übersichtskarte 1 : 200 000, Blatt CC 4742 Riesa
Koordinaten | 12°40’ - 14°00’ E, 51°12’ - 52°00’ N |
Flüsse | Elbe, Mulde, Schwarze Elster, Spree, Dahme |
Städte | Riesa, Grimma, Oschatz, Großenhain, Bad Liebenwerda, Finsterwalde, Lübben, Calau, Luckau, Jüterbog, Jessen, Herzberg, Torgau, Wurzen |
Blatt Riesa erfasst das Norddeutsche Tiefland mit dem eiszeitlichen Höhenzug des Flämings im Nordwesten und der Nieder- und Oberlausitz im Osten. Die Elbe quert das Kartenblatt von Nordwest nach Südost.
Die Morphologie des Norddeutschen Tieflandes ist eiszeitlich geprägt, wobei sich z. T. mehrere glaziale Serien der Elster-, Saale- und Weichselkaltzeit überlagern.
Zu den eiszeitlichen Sedimenten, die im Kartenausschnitt dominieren, zählen Geschiebelehm/-mergel der Grundmoräne, Aufschüttungen der Endmoräne, fluviatile bzw. glazifluviatile Lockersedimente sowie äolische Löss-, Flug- und Dünensande.
Die am Nordrand des Kartenblattes verstärkt auftretenden Ablagerungen der Weichselkaltzeit werden im zentralen und südlichen Teil zunehmend von Saale- und Elster-glazialen Relikten abgelöst – ein Fakt, der das reduzierte Vordringen der jüngeren Eisvorstöße reflektiert.
Holozäne Ablagerungen, wie Auesedimente oder limnische Kalk-, Schluff-, Ton- und Detritusmudde, konzentrieren sich auf die Flussniederungen und Senken.
Älterer Gesteine ragen verstärkt am Südrand des Kartenblattes unter der quartären Deckschicht zu Tage:
- Im Südosten handelt es sich dabei um Magmatite, Metamorphite und Sedimentite des Lausitzer Berglandes. Mit den präkambrischen Grauwacken der Lausitzer Antiklinalzone sind hier die ältesten Gesteine des Kartenblattes aufgeschlossen. Zum „Lausitzer Granodiorit-Massiv“, dem größten Plutonitgebiet im variszischen Gebirge Mitteleuropas, zählen die Vorkommen cadomischer Magmatite und Anatexite, die bei Großenhain und Königsbrück aufgeschlossen sind.
- Im Südwesten des Kartenblattes, in der Gegend um Wurzen, Grimma und Oschatz, sind Rotliegend-Vulkanite des Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes erfasst.
Neben der Legende, die über Alter, Petrographie und Genese der dargestellten Einheiten informiert, fasst ein Überlagerungsschema alle oberflächennahen Überlagerungen anschaulich zusammen.
Ein geologischer Schnitt gewährt zusätzliche Einblicke in den Aufbau des Untergrundes. Das Südwest-Nordost-Profil kreuzt den Nordwestsächsischen Eruptivkomplex, die Elbe-Zone, die Lausitzer Antiklinalzone, die Torgau-Doberluger Synklinalzone, die Mitteldeutsche Kristallinzone bis zum Lausitzer Abbruch.